Schuljahr der Nachhaltigkeit
Im „Schuljahr der Nachhaltigkeit“ (SdN) lernen Grundschulkinder an ausgesuchten, altersgerechten Beispielen verschiedene Themen aus dem Bereich „Nachhaltigkeit“ kennen. Mithilfe anschaulicher Materialien und spannender Experimente entwickeln und erproben die Kinder im Unterricht Handlungsoptionen für eine nachhaltigere Welt, die sie auch in ihrem eigenen Alltag umsetzen können.
Jedes Unterrichtsmodul umfasst vier Unterrichtsstunden und ist ab dem 2. Halbjahr der dritten Jahrgangsstufe geeignet. Sie knüpfen jeweils an Themen des Sachunterrichts an und sind an den hessischen Bildungsstandards orientiert. Die Module können in der Schule oder im Wassererlebnishaus gebucht werden.
Begleitende Fortbildungsangebote und Beratungen unterstützen die Schulen dabei, Bildung für nachhaltige Entwicklung in Curriculum und Schulleben zu verankern.
Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler ab der 2. Hälfte des 3. und im 4.Schuljahr, ggf. auch für 5. Klasse
Anleiterinnen: Heike Wefing-Lude, Julia Mertens, Gerd Greskamp
Koordination: Martina Graw
Weitere Infos: Ausgezeichnetes Netzwerk, globale Bedeutung, Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen , hessenweite Infos und Broschüre SdN
Kosten: 450,– € / 4-stündige Veranstaltung
Die SdN-Module
Das Wassererlebnishaus Fuldatal hat das „Schuljahr der Nachhaltigkeit“ im Auftrag des Hessischen Umweltministeriums maßgeblich mitentwickelt und an mehreren Grundschulen erfolgreich etabliert. Nun sind wir Teil des SdN-Multiplikatoren-Netzwerkes und regionaler Partner für die Durchführung. Wir bieten folgende Module an:
Nach einem kurzen Einstieg zu Wetter und Klima messen wir in einem eindrucksvollen Experiment, wie CO2 die Temperatur ansteigen lässt. Den Treibhauseffekt lernen die Kinder in einem Legebild mit spielerischen Elementen genauer kennen. Experimente in Kleingruppen zeigen den Anstieg des Meeresspiegels. Bei einem Würfelspiel erfahren die Kinder, welche Auswirkungen der Klimawandel auf Kinder weltweit hat. Zum Abschluss sammeln wir gemeinsam Ideen, was die Kinder zuhause und in der Schule tun können.
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Woher kommt unser Strom, und welche Vor- und Nachteile haben unterschiedliche Stromquellen? Und was ist das Besondere an erneuerbaren Energien? Wofür brauchen wir am meisten Energie? Diese und andere Fragen klären wir gemeinsam in der Klasse und mit Experimenten. Aber wir spielen auch nach, wie (un-)gerecht der Energieverbrauch auf der Welt verteilt ist, und sammeln in Lernstationen Ideen zum Energiesparen zu Hause und in der Schule.
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Abwechslungsreiche Lernstationen behandeln Themen wie Fairer Handel, Essen bei uns und weltweit, Saisonale und Regionale Ernährung, Tierische Lebensmittel, Bio-Siegel und nachhaltiges Frühstück. Die Kinder lernen globale Zusammenhänge der Herstellung unserer Lebensmittel kennen und können Bezüge zu Gerechtigkeit und Klimawandel herstellen. Spielerische Elemente wie Ernährungsbingo oder „1, 2 oder 3“ ergänzen Ideen für die Sammlung eigener Handlungsoptionen.
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Die Kinder lernen die globalen Zusammenhänge zwischen unserem Konsum und den Folgen in Form von Abfall kennen. Es werden Bezüge zu globaler Gerechtigkeit deutlich. Sie erfahren, wie Abfälle vermieden und wieder verwertet werden können. Eine Müll-Geschichte, Mülltrennung und vielfältige Lernstationen rund um Abfallarten, Ressourcen- und Energieverbrauch, Abfälle weltweit und praktisches Direktrecycling geben Anregungen für die gemeinsame Suche nach Handlungsoptionen
Ausgehend von den eigenen Lieblingsspielen befassen sich die Kinder mit dem Alltag von Kindern in andern Weltteilen und den Auswirkungen von Spielzeugherstellung. Dabei nutzen wir Karten- und Brett – Lernspiele, einen Film über die Herstellung von Fußbällen und das Fair-Trade Siegel. Gemeinsam suchen wir interessante Ideen, was die Kinder selbst tun können, um nicht permanent neues Spielzeug zu kaufen.
Nach einer Einführung in die Naturgeschichte der Fledermäuse mit Geschichten, Bildern und spielerischen Elementen befassen wir uns näher mit Gefährdung und Schutz der Fledermäuse. Dazu spielen wir einen Jahreslauf nach, in dem Interessenskonflikte mit Menschen, aber auch Hilfe von Naturschützern das Leben der Fledermäuse beeinflussen.
Anschließend führen wir ein praktisches Schutzprojekt an der Schule durch: Entweder der Bau von Fledermauskästen oder die Anlage eines Fledermausbeetes.
Materialkosten: entweder Pflanzen ca. 75,- € oder Kastenbausatz ca. 13,- € / Kasten
Den Start der Lernwerkstatt bildet – nach einer Einstiegsgeschichte – eine Schulhoferkundung aus Sicht eines Insekts. Durch diesen Perspektivwechsel wird ein Einstieg in das Verständnis der Bedürfnisse von Insekten erreicht. Anschließend erarbeiten sich die Schüler_innen an Lernstationen Hintergrundinformationen über Lebensweise, Vielfalt und Gefährdung von Insekten/Wildbienen sowie über den Vorgang und die Bedeutung der Bestäubung. Mit diesem Wissenshintergrund erfolgt ein Schulhof-Check
Download:
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Mit Wasser und Boden bauen die Kinder ein Bachmodell und vollziehen nach, wie ein Gewässer entsteht, durch Menschen genutzt wird und wo Nutzungskonflikte auftreten. Um die Bedeutung der Strukturvielfalt für die Natur kennenzulernen, geht es bei einer Bachuntersuchung um die Ansprüche der Gewässertiere an das Gewässer. Zahlreiche Bilder zur Nutzung durch den Menschen früher und heute, hier und weltweit verdeutlichen die Bedeutung von vielfältigen Strukturen sowohl für den Menschen als auch für die Natur.
Download:
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Die Bachuntersuchung findet an einem gut zugänglichen Bach in der Nähe ihrer Schule statt.
Dieses Modul eignet sich besonders als Abschluss eines mehrteiligen Nachhaltigkeitsprojektes: „Genug für alle für immer“ – diese kindgerechte Definition macht Nachhaltigkeit als Globale Gerechtigkeit und Generationengerechtigkeit begreifbar. Ein Rückblick ordnet die erarbeiteten Themen in diesen Zusammenhang ein. Die Kinder erarbeiten und teilen in einer kreativen Aufgabe ihre eigene Vorstellung von Nachhaltigkeit. Die Klasse sichtet ihre gesammelten Handlungsideen und macht sich Gedanken über eine mögliche Präsentation für die Schulgemeinschaft oder zukünftiges Engagement.
Ziel ist die praktische Durchführung eines Projektes mit den Schülern. Wir unterstützen Sie beim gemeinsamen Planen und Handeln. Im Laufe des SdNs sammeln Sie Projektideen der Schüler. In der ersten Doppelstunde liegt der Schwerpunkt auf Gerechtigkeit und Motivation zum Aktivwerden. In Absprache mit Ihnen bewerten die Schüler eine Auswahl der Ideen und wählen eine zur Durchführung aus. Die zweite Doppelstunde dient entweder dem Beginn der gemeinsamen Planung oder der praktischen Durchführung eines kurzen Projektes.
Das Modul dreht sich um lokale und globale Zusammenhänge zum Thema „Nachhaltige Mobilität“: Wie hängen die lange Reise einer Jeans und der Transport von Lebensmitteln via Containerschiff mit dem Klimawandel zusammen? Ist es überall so wie an unserer Schule? Der Blick geht über verschiedene Antriebsformen zur Mobilität, zu den verschlungenen Wegen von globalen Warenströmen, über Schulwege weltweit bis zum eigenen Umfeld der Schule. Ein Teil der Lernstationen finden auf einem gesperrten Straßenabschnitt oder Parkplatz statt.
Links/Downloads/Infoflyer:
https://www.hessen-nachhaltig.de/schuljahr-der-nachhaltigkeit.html#ankermaterialien
Materialausleihe
Lehrkräfte, die ein Modul bei einer angeleiteten Durchführung kennengelernt haben, können den entsprechenden Kistensatz mit Experimentier- und Spielmaterial für 50,– € pro Woche ausleihen.
Fortbildungen und Beratungsangebote
- Fortbildung > „Auf dem Weg zur Schule der Nachhaltigkeit“
- Beratung zur hessischen Auszeichnung „Schule der Nachhaltigkeit/Schuljahr der Nachhaltigkeit”
– Auf Anfrage
Fördermöglichkeiten
Schuljahr der Nachhaltigkeit 3.0
Im Auftrag des hessischen Umweltministeriums bieten wir kostenlose Fortbildungen, Beratungsangebote und Moduldurchführungen für Grundschulen an, um Bildung für Nachhaltigkeit zu unterstützen und zu verstetigen.
Das SdN 3.0 richtet sich sowohl an neue interessierte Schulen als auch an bereits erfahrene Schulen. Die Angebote unterscheiden sich je nachdem, ob Sie schon Teile des SdNs kennen. Sind Sie interessiert?
Neue Schulen können die Module und Materialien oder weitere Themen zur BNE in der Schule in schulübergreifenden Fortbildungen kennenlernen. An den Fortbildungen können jeweils 2 Lehrkräfte der Schule kostenlos teilnehmen. Themen nach Absprache, z. B. Bildung für Nachhaltige Entwicklung an Ihrer Schule, Materialien und Inhalte aller oder einzelner SdN-Module.
Bei weiterem Interesse ist eine individuelle schulinterne Vertiefung möglich, z. B. ein Workshop oder eine Fortbildung mit dem gesamten Kollegium zur Vertiefung eines BNE-Themas ihrer Wahl, oder Beratung und Unterstützung bei einer Bewerbung um die Auszeichnung zur Schule der Nachhaltigkeit.
Für eine „neue Kernschule“ können wir ein komplettes SdN-Projekt über 2–3 Jahre anbieten – mit Fortbildung, 4 kostenlosen vierstündigen Modulen für jede Klasse in mehreren Jahrgängen, und weiteren Beratungsangeboten. Den Rahmen für die Durchführung in den Schulklassen bilden die Module Klima und Aktionsbaukasten, die beiden weiteren Module können Sie unter 6 Themen auswählen. Nähere Infos, Anmeldung oder Bewerbung als „neue Kernschule“ bitte an: H. Wefing-Lude, wefing-lude@arcor.de, 0561 4916091
Als „SdN-Kooperationsschule“ bieten wir Ihnen kostenlos:
- Eine Team-Fortbildung für das ganze Kollegium: „Auf dem Weg zur Schule der Nachhaltigkeit“
- Einen weiteren individuellen Beratungsbaustein, z. B. einen Workshop oder eine Fortbildung mit dem gesamten Kollegium zur Vertiefung eines BNE-Themas ihrer Wahl, oder Beratung und Unterstützung bei einer Bewerbung um die Auszeichnung zur Schule der Nachhaltigkeit.
Wir bieten Ihnen kostenlos einen individuellen Beratungsbaustein. Das kann z. B. ein Workshop oder eine Fortbildung mit dem gesamten Kollegium zur Vertiefung eines BNE-Themas ihrer Wahl sein, oder eine Beratung und Unterstützung bei einer Bewerbung oder Wiederbewerbung um die Auszeichnung zur Schule der Nachhaltigkeit.
Jährliche regionale Austauschtreffen bieten allen beteiligten Schulen die Möglichkeit, sich untereinander zu vernetzen, Erfahrungen und Ideen auszutauschen, neuen inhaltlichen Input zu erhalten und somit BNE im Sinne des „Whole School Approach“ zu verstetigen.
Anmeldung und nähere Infos zum SdN 3.0: H. Wefing-Lude, wefing-lude@arcor.de, 0561 4916091
„Kinder für Nordhessen“: BNE an Grund- und Förderschulen
Die Aktion „Kinder für Nordhessen“ fördert u. a. Bildung für nachhaltige Entwicklung. Kooperationen mit außerschulischen Lernorten wie dem Wassererlebnishaus sind ausdrücklich erwünscht. Die Module des SdN sind für eine Förderung geeignet.
Hier bietet sich eine Kombinationsmöglichkeit für ein individuell zusammengestelltes „Schuljahr der Nachhaltigkeit“ an:
- Kostenlose Beratungs- und Fortbildungsangebote durch Wassererlebnishaus im Rahmen von SdN 3.0 (s. o.)
- Förderantrag für die Durchführung von SdN-Modulen Ihrer Wahl in den Schulklassen an „Kinder für Nordhessen“
Der Antrag muss über die Schulleitung an den Schulträger gestellt werden. Die Antragsunterlagen liegen den Schulleitungen der Grund- und Förderschulen vor.
Förderung von kommunalen Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekten: Informationsinitiativen
Das Umweltministerium hat darauf hingewiesen, dass Bildungsprojekte zum Klimaschutz im Rahmen dieses Programmes gefördert und direkt beim Umweltministerium beantragt werden können. Die Antragsstellung erfolgt über die Kommune.
"Klimakommunen“ erhalten eine Förderung von 100 %. Viele Kommunen und Gemeinden sind selbst Klimakommunen. Zu den Klimakommunen zählen z. B. die Landkreise Kassel, Werra-Meißner und die Stadt Kassel. Aber viele Kommunen und Gemeinden in den Landkreisen sind auch selbst Klimakommune. Andere Kommunen erhalten 60–80 %.
Eine gemeinsame Antragsstellung für Schulen in der selben Kommune ist erwünscht.
Förderung über Engagement global
Mit Förderzuschüssen von bis zu 2.000 Euro unterstützt das Aktionsgruppenprogramm (AGP) des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Engagierte in Schulen und Initiativen, die ihr Wissen über die Zusammenhänge der Einen Welt vertiefen und weiter vermitteln.
Ausgezeichnetes Netzwerk
Seit 2014 wirken wir am hessenweiten Netzwerk „Schuljahr der Nachhaltigkeit“ mit, haben viele der Lernwerkstätten mitentwickelt und unterstützen durch begleitende Fortbildungen Schulen dabei, Bildung für nachhaltige Entwicklung in Curriculum und Schulleben zu verankern. Das Netzwerk „Schuljahr der Nachhaltigkeit“ wurde von der UNESCO-Kommission als Beispiel guter Praxis für BNE ausgezeichnet.
Die globale Bedeutung
„Gute-Praxis-Beispiele sind Vorbilder und entfalten Strahlkraft, indem sie zeigen, wie BNE erfolgreich vom Projekt zur Struktur gelangen kann“ – so die Begründung für die Auszeichnung. „Die Ausgezeichneten leisten einen herausragenden Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und des Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland.“
Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Agenda 2030)
„Wir können die erste Generation sein, der es gelingt, die Armut zu beseitigen, ebenso wie wir die letzten sein könnten, die die Chance hat, unseren Planeten zu retten!“ Ban Ki Moon, UN-Generalsekretär 2007–2016
Die Agenda 2030 wurde von 193 Länder unterzeichnet und umfasst 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs). Klimawandel, Verlust der Biodiversität, ungebremster Raubbau an den natürlichen Ressourcen und Armut zeigen, dass eine Transformation zu mehr Nachhaltigkeit notwendiger ist denn je. Bildung, speziell BNE, nimmt dabei eine zentrale Rolle ein.
Mehr Informationen
zu den Nachhaltigkeitszielen unter
www.17Ziele.de
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